Fett absaugen - mal ganz anders
Gerade steht ein kleiner Tanklaster auf der anderen Straßenseite vor dem schicken Restaurant und rattert so laut vor sich hin, dass mein ganzer Erker wackelt... gerne von der Arbeit abgelenkt, schaue ich raus, wer da so einen Krach macht.
Der Fahrer zieht einen Schlauch vom Auto aus mit sich und verschwindet im Hinterhof.
Auf dem Wagen verweist ein Aufkleber auf die Internetseite gotgrease.net und ich - sitze ja gerade am Computer - schlag's flugs mal nach.
Und es ist, was ich dem Namen nach vermutete, eine Altfett-Abholung für Restaurants mit dem Ziel, es zu reinigen und als Biodiesel weiterzuverwenden. Eine etwas südlich von San Francisco angesiedelte Firma verarbeitet unter anderem die von diesem Laster mit dem Schlauch aus einem Container im Hinterhof des Restaurants abgesaugten (daher der Krach) Pflanzenölreste zu Biodiesel. Laut eigener Angabe 150 000 pounds = 68 038.8555 kg pro Woche.
Gut, sagen sie auf ihrer Homepage, für die Umwelt und auch für die regionale Ökonomie, einerseits wegen der Wertschöpfung aus in der Umgebung eingesammelten Abfällen, andererseits wegen der Unabhängigkeit von importierten Rohstoffen.
Das Recycling von altem Fett scheint mir eine der wenigen sinnvollen Quellen für "Biodiesel" zu sein, ich finde es ja schon schwierig, es so zu nennen, wenn man bedenkt, wie wenig "bio" der monokulturelle Pflanzenanbau für die Spriterzeugung ist. Und dazu kommt ja noch die fatale Flächenkonkurrenz, die diese Art das Treibstoffnachschubproblem zu lösen, zur Nahrungsmittelerzeugung und zu brachliegenden Flächen (die z.B. wichtige Rückzugsorte für Insekten und Vögel und auch sonst wichtig für die Biodiversität sind) darstellt.
Und jetzt würde ich sagen, arbeite ich mal weiter ;)
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