Wurm-Workshop

Anlässlich des Tages der Erde, Earthday, der seit 1970 jährlich am 22. April gefeiert wird, finden auf der Hayes Valley Farm eine ganze Woche lang verschiedenste Workshops und Vorträge statt.

Ich gehe zum Vermiculture Workshop, um etwas über Wurmkompost zu lernen.

 

Zunächst wird der Aubau eines Wurmkomposts erklärt: zwei Kisten, in der oberen Löcher, damit Feuchtigkeit ablaufen kann. Die Kisten sollten eher länglich sein, weil die Würmer gerne längs durch die Erde schlängeln. Für den Anfang reicht sogar ein Schuhkarton.

Die Flüssigkeit, die sich im unteren Kasten sammelt, kann als Dünger verwendet werden, denn sie enthält bereits Nährstoffe.

Der Deckel sollte Löcher haben, und zwar so, dass Luft hineinkommen kann, aber möglichst wenig Licht. Die Wurmkiste sollte auch nicht zu heiß werden. Eine Temperatur zwischen 55-75°F/12-24°C ist ideal für die Würmer. Geschickt ist es, die Luftlöcher mit Fliegengitter zu verdecken, so hat man weniger Fliegen in der Wurmkiste. Das ist vor allem wichtig, wenn man den Wurmkompost in einem Innenraum aufstellen möchte.
Innen hat die Kiste drei Schichten: die unterste Lage ist eine Art „Matratze“, aus Pappe oder Kokosfasern; dies ist der Lebensraum für die Würmer, sie sollte feucht, aber nicht zu nass sein. Wie ein nasser, aber nicht tropfender Schwamm. In die mittlere Schicht kommen die Küchenabfälle, das Wurmfutter. Als oberste Schicht hält Zeitungspapier, ebenfalls etwas feucht,  Fliegen davon ab, Eier auf die Grünabfälle zu legen, und hält die Feuchtigkeit in der Kiste.

 

Nach der Einführung in den Aufbau eines Wurmkomposts, „ernten“ wir noch einen älteren Wurmkompost, der vor dem Tor der Farm ausgesetzt worden war. Dafür Kippen wir den Inhalt des Kastens auf eine Plane. Dieser Kasten ist die unterste Kiste aus einem dreiteiligen Turm, der Inhalt besteht nur noch aus tiefschwarzem Wurmkompost, es sind noch viele Würmer in der Kiste. Weiter oben sind noch frischere Grünabfälle, aber die Würmer haben den von ihnen produzierten Humus noch einmal verdaut, anstatt in die oberen Kisten zu wandern.
Den Haufen auf der Plane formen wir pyramidenartig und ziehen die Plane in die Sonne. Da Würmer Licht und Wärme meiden, ziehen sie sich in die unteren Schichten des Haufens zurück. Nun können wir den oberen - von den Würmern verlassenen - Teil des Haufens „abernten“. Diesen Vorgang wiederholen wir mehrmals, die Würmer werden wieder in ihre alte Kiste zurückgegeben, die wie oben beschrieben neu aufgebaut ist.
Der Wurmkompost kommt zum Gewächshaus, dort wird er mit Holzasche, Kompost, Steinmehl und Wasser vermischt und zu soilblocks, kleinen Erdwürfeln geformt, in denen Pflanzen aus Samen vorgezogen werden.

Oben: Der Inhalt der Wurmkiste wird auf die Plane geschüttet, die Würmer Würmer verkriechen sich, von oben kann der Kompost abgesammelt werden.

Unten: Nach der "Komposternte" kommendie Würmer  zurück in die neu gefüllte Kiste. Der Wurmkompost wird als Anzuchtsubstrat benutzt.

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